8.11.24 von Hans Reichwein

 Kreispokal Viertelfinale

RW Hadamar- FC Waldbrunn 2-1 (1-1)

Als alles schon auf eine Verlängerung, oder ein mögliches Elfmeterschießen hinauslief, ergab eine scharf getreten Freistoßvorlage, in die der erst neun Minuten zuvor eingewechselte Jermaine Pedraza seinen Kopf hinein hielt , in der Schlussminute, doch noch das erhoffte Happy End für die Rot Weissen. Jubel hier, Enttäuschung auf der anderen Seite, hatte man bei den diszipliniert verteidigenden Gästen aus Waldbrunn, doch noch auf ein „Nachsitzen“ und die Möglichkeit mit einem Lucky Punch den Spielverlauf zu drehen, gehofft. Am Ende erkannten die sportlich fairen Westerwälder den Einzug des SV Hadamar ins Halbfinale, aber als nach dem Spielverlauf verdienten Erfolg an.

Die Hausherren hatten in Person von Spieltrainer und Geburtstagskind Maurice Burkhard ,der just am Tag des Pokalspiel seinen 33. Geburtstag feiern durfte, den ersten nennenswerten Abschluss (9.Min).Nachdem das Leder knapp das Ziel verfehlte, hatten die Gäste fast im Gegenzug Grund zum jubeln. Nach einem langen Einwurf war Hadamars Defensive nicht aufmerksam, und Yuki Iwamoto ,einer von zwei Japanern beim FC Waldbrunn, verlängert das Leder über die verdutze Abwehr, unhaltbar zum 0-1 in den Winkel (11.)

Der unmittelbar darauf fallende 1-1 Ausgleich der Rot Weissen stellte die Partie wieder auf Anfang. Waldbrunns bester an diesem Abend ,Torwart Leon Hasselbach, konnte den ersten Versuch von Marc Fichtner noch abwehren, doch beim Nachschuss von Vlado Barbaric, war der Niederhadamarer, in Reihen des FCW, machtlos.

Apropos Marc Fichtner. Der geniale Mittelfeldtechniker konnte einem an diesem Abend fast schon Leidtun. Gleich viermal vergab der 22-jährige Wiesbadener die Möglichkeiten das Spiel schon in den ersten 45 Minuten für seine Farben zu entscheiden. Entweder war der überragende Hasselbach auf dem Posten, oder Fichtner zielte zu ungenau. Kurz vor dem Pausenpfiff war der Keeper ebenso zur Stelle. als er gleich zweimal Schüsse von Vlado Barbaric auf der Linie noch abwehren konnte.
Dem gegenüber stand nur eine ernsthafte Offensivaktion der Waldbrunner, in Person von Ex Rot Weiss Hessenliga Akteur Steffen Rücker, dessen Schrägschuss Christopher Strauch in der 32.Min.mit den Fingerspitzen zur Ecke klärte.

Nach der Pause schien der Spielverlauf so weiter zu gehen, wie er sich in weiten Sequenzen der 1.Hälfte darbot. Hadamar bestimmte die Partie und bekam die Möglichkeit zur verdienten Führung in der 48.Minute quasi „auf dem Teller“ serviert. Schiedsrichter Noah Bursky deutete nach einem regelwidrigen Handspiel von Moritz Steinhauer im Strafraum, sofort auf den Punkt. Hadamars bis dato sicherste Strafstoßschütze, Marc Fichtner führte aus, aber wieder hielt Leon Hasselbach seine Elf im Spiel, weil er den in die unter linke Ecke getretenen Ball, glänzend parieren konnte. Es passte irgendwie zum Abend des bedauernswerten Marc Fichtner.
Nachdem Maurice Burkhardt eine weitere dicke Möglichkeit in der 58.Min  nicht im Gehäuse unterbrachte, verflachte die Partie. Irgendwie hatte man nach gut einer Stunde das Gefühl, dass keiner der Kontrahenten mehr groß ins Risiko gehen wollte. Ein intensiver Abnutzungskampf im Mittelfeld war die Folge.
Unterbrochen wurde das Ganze lediglich durch Vlado Barbaric, dessen Abschluss aus kurzer Distanz aber zu harmlos war (68.), und in der Endphase der Partie, mit einem Distanzschuss von Lukas Scholl (FCW), der vier Minuten vor dem Ende, es aus gut 25 Metern noch einmal, allerdings erfolglos, für seine Mannschaft versuchte.

Dann die anfangs erwähnte, Spiel entscheidende Aktion zum 2-1 in der Schlussminute, deren Ausgangspunkt ein Freistoß, mit dem folgenden Kopfball war. Noch gab sich der FCW auch danach nicht geschlagen. Nach dem Anstoß drängten die Gäste noch einmal mit Macht aufs Hadamarer Gehäuse und hätten beinahe durch Maxi Neuhaus Kopfball ,der knapp das Ziel verfehlte, noch den Ausgleich erzielt, was den Spielverlauf aber nicht gespiegelt hätte.

Dem Geburtstagsjubilar Maurice Burkhardt war nach den spannenden 95 Minuten die Erleichterung an zu merken, „Wir hätten nach der ersten Halbzeit eigentlich schon alles entschieden haben können“, war sich der Trainer nach Spielende sicher. „Das 0:1 war ärgerlich, aber wir hatten glücklicherweise eine schnelle Antwort parat und hätten dann unsere zahlreichen Chancen nutzen müssen. Ab Mitte der zweiten Halbzeit wollte niemand mehr was riskieren, am Ende haben wir uns aber verdient durchgesetzt.“

Er lud seine Schützlinge nach der Partie zu einem Geburtstags Büffet im Vereinsheim ein. Ihm und seinen Spielern dürfte das Essen, nach diesem wichtigen Erfolg, besonders gut geschmeckt haben.

Hadamar: Strauch, Wölfinger, Kosuchin, Brewer (90.+4 Hillen), Hindic, Fichtner, Gombert, Burkhardt, Barbaric, Gschwender (81. Pedraza), Brato –

Waldbrunn: Hasselbach, Steinhauer, Röder, Kakui, Scholl, Rücker, Breuer, Schäfer (78. Kaukereit), Gehdt (69. Neuhof), Kostadinov, Iwamoto – SR: Noah Bursky (Niedertiefenbach) – Tore: 0:1 Yuki Iwamoto (11.), 1:1 Vlado Barbaric (12.), 2:1 Jermaine Pedraza (90.) –

Foto: Marc Fichtner der „Pechvogel „ des Spiels, der aber dann doch noch den Erfolg mit seinem Team bejubeln konnte  (Bild von Jannik Schmidt)