30.08.24 HR Quelle: www.mittelhessen.de von Marion Morello
Der SV Rot-Weiß Hadamar hat sich zurückgemeldet. Es war kein schönes Spiel gegen den SV Wiesbaden, aber es war ein erzwungener Sieg. Nach zwei erfolglosen, verkorksten Wochen ist die Mannschaft von Maurice Burkhardt wieder da, wo sie hingehört: im oberen Tabellenviertel der Fußball-Verbandsliga Mitte.
Foto: Der Moment nachdem Brooklyn Wölfinger das 1-0 für Hadamar erzielte hatte: Foto von Jannik Schmidt
SV Rot-Weiß Hadamar - SV Wiesbaden 3:0 (0:0). Hadamars Trainer Maurice Burkhardt war die Erleichterung nach den 90 Minuten anzumerken. Für ihn persönlich war es ein wunderschöner Abschluss einer unschönen Woche. Angefressen war er ob der personellen Situation mit vielen Urlaubern gewesen, die das Team permanent schwächten, durcheinander brachten, und in - wie er es nannte - meist schlechtem körperlichem Zustand zurückkehrten. Er hatte mannschaftsintern Tacheles geredet und seine Antwort in einer veränderten Startelf gegeben. Hinzu kam das unfaire Nachtreten seines Ex-Vereins SV Niedernhausen, der bekanntlich seine Mannschaft zurückgezogen hat. „Das war ein Sieg des Willens“, brachte es der Rot-Weiß-Spielertrainer auf den Punkt.
Der Spielverlauf sollte Maurice Burkhardt recht geben. Die ersten Elf wollten die drei Punkte unbedingt. Das war unmissverständlich von der ersten Minute an zu spüren. Aber es holperte auf allen Positionen, die Fehlerquote war erheblich, und viele Bälle gingen unnötig schnell verloren. Die Verunsicherung potenzierte sich in der vordersten Hadamarer Spitze. Allein Vlado Barbaric, immer wieder perfekt angespielt vom unermüdlich antreibenden Michel Gschwender auf der linken Seite und unterstützt von Paulo Gombert, hätte mindestens viermal ins leere Tor treffen müssen. Auch Paul Sapper und Alim Koljic fehlten Glück, Abgezocktheit und Nervenstärke. „So ist das eben, wenn man unter Druck steht“, beschrieb es Maurice Burkhardt später, „dann gehen die Dinger einfach nicht rein.“ Es war zeitweise zum Haare raufen.
Die erste dicke Chance aber hatte der SVW gehabt. Larion Kosuchin hatte 20 Meter vor dem eigenen Tor leichtfertig den Ball verloren, der Ex-Hadamarer Dillon Fosuhene fackelte nicht lange, verzog den Ball aber um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (7.). Den rechten Pfosten traf zwei Minuten später auf der anderen Seite Paul Sapper nach toller Kombination über Koljic und Gschwender. Dann fiel ein Tor für Wiesbaden (31.): Nach einem Freistoß, vom auffälligen Ben Preusse hoch in den Fünfer geschlagen, kämpften SVH-Keeper Nemanja Saula und Dillon Fosuhene in der Luft, der Wiesbadener bugsierte den Ball ins Tor. Der Schiedsrichter aber entschied auf Foul am Torwart.
So ging das Treiben „An der dicken Eiche“ gut eine Stunde lang. Als auch Maurice Burkhardt nach einer Ecke kein Glück hatte, brauchte es einen „Dosenöffner“ - und das war Brooklyn Wölfinger. Als es Freistoß aus 20 Metern Torentfernung für Rot-Weiß gab, legte sich der Spezialist den Ball zurecht, verpasste ihm den richtigen Dreh und brachte sein Team mit einem Traumtor mit 1:0 in Führung (65.). Jetzt ging alles viel einfacher. Fünf Minuten später erhöhte Alem Koljic nach Gschwender-Vorlage auf 2:0, und Paul Sapper stellte in der 79. Minute auf 3:0. Die Vorarbeit hatte - richtig - der „Man of the Match“, Michel Gschwender, geleistet.
Es war vollbracht. Die Hadamarer Trainer und Betreuer holten so ziemlich jeden, der rot-weiß gekleidet war, in den Spielerkreis. Die Erleichterung war bis in den Westerwald und ins nahe Lahntal zu spüren. Der SV Rot-Weiß ist wieder da.
Hadamar: Saula, Wölfinger, Dursun (85. Leidenbach), Kosuchin, Sapper (85. Asgharpour), Koljic (79. Halimi), Gombert (72. Hillen), Burkhardt (84. Hindic), Bararic, Gschwender, Brato -
Wiesbaden: Ahmad, Toyosawa, Yosef (61. Dere), Perez de Los Santos, Löber, Preusse, Koochi, Goltz (84. Sula), Hölderle, Fosuhene (71. Anin Junior), Afghanayar
- SR: Vill (FC Ederbergland) - Tore: 1:0 Brooklyn Wölfinger (65./Freistoß), 2:0 Alem Koljic (70.), 3:0 Paul Sapper (79.) - Zuschauer: 250.