28.04.23- HR Quelle: www,nnp.de

Im Nachholspiel der Fußball-Hessenliga hat der SV Rot-Weiß Hadamar dem Abgrund in die Augen geschaut, aufgrund einer unglaublichen Moral aber drei überlebenswichtige Punkte geholt. Ein goldenes Trainer-Händchen bedeutete den 3:2-Auswärtssieg beim SV Steinbach. Aber: Es ist war ein kleiner Schritt zum immer noch erhofften Klassenerhalt.

SV Steinbach – SV Rot-Weiß Hadamar 2:3 (1:0). Bis zur 71. Spielminute hatte weniger als nichts für einen Auswärtssieg der Fürstenstädter gesprochen. Die Heimelf von Trainer Petr Paliatka hatte alles im Griff, führte komfortabel mit 2:0 und stand nach 95 Minuten plötzlich mit leeren Händen da. Doch der Reihe nach.

In der Anfangs-Viertelstunde bot sich den Zuschauern ein äußerst interessantes Spiel, denn beide Teams waren heiß auf den ersten Treffer. Erste Annäherungen von Max Stadler (2.) und Marco Koch mit einem Freistoß (4.) ließen erahnen, dass es kurzweilig werden würde. Weitere Bestätigung: Homan Halimi per Kopf aus kurzer Distanz – aber zu unplatziert (7.), und Mohamed Zouaoui - an den Pfosten (12.) - waren hüben wie drüben dem Torerfolg nah gewesen.

Beide Parteien schenkten sich nichts, aber Steinbach traf: Niklas Budesheims Schuss war durch die „Hosenträger“ Leon Hasselbachs zum 1:0 in die Maschen geflogen (24.). Im Anschluss daran beruhigte sich das Geschehen ein wenig. Besmir Haliti versuchte es aus der Distanz, Keeper Philipp Bagus musste zweimal zupacken (27.).

Die Osthessen waren spielbestimmend, doch bei den Rot-Weißen keimte immer wieder Gefahr nach Standards auf. Kurz vor der Pause hatte die Elf von Trainer Ralf Schuchardt Glück, dass ein Treffer von Niklas Budesheim wegen Abseits’ zurückgepfiffen wurde (43.).

Hadamar musste im zweiten Durchgang kommen, tat es aber nicht. Der SVS war klar bestimmend und haderte erneut mit „Fortuna“, als ein Freistoß von Alexander Reith seine Endstation am Pfosten fand (50.). Die Überlegenheit der Steinbacher sollte sich dann auch auf der Anzeigetafel widerspiegeln. Luca Uth war es, der aus 22 Metern flach und ebenso platziert ins Eck erfolgreich war – 2:0 (64.). Hadamar am Boden? Mitnichten.

Auch wenn es oftmals angezweifelt wird, verfügt die Mannschaft über Nehmerqualitäten und Moral. Was aber ab Minute 71 passierte, hatte sich dennoch in keiner Weise abgezeichnet. Nach einem langen Ball herrschte in der Defensive der Einheimischen Uneinigkeit, Marvin Redl ließ sich nicht zweimal bitten und schloss trocken ab – nur noch 2:1 (71.). Der Abstiegskandidat, der im Falle einer Niederlage wohl so gut wie weg gewesen wäre, bekam die zweite Luft.

ei einer Flanke fünf Minuten danach leistete sich Schlussmann Philipp Bagus eine Unsicherheit – der eingewechselte Ruben Monteiro-Carvalho staubte ab – 2:2 (76.). Was war denn hier los? Sekunden danach war Klaus Patrick Huth, ebenfalls ins Spiel gekommen, auf und davon und behielt die Nerven. Es stand tatsächlich 2:3 (77.). Hadamar hatte das Glück an diesem Abend dann doch noch gepachtet, verteidigte mit Mann und Maus und versäumte durch Marco Koch sogar noch das 2:4 (89.).

Foto: Soeben ist das 2-3 für den SV Hadamar gefallen. Torschütze Patrick Huth im "Clinch" seiner Mitspieler. (Quelle: www.osthessennews.de)

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„Wir leben noch! Wir schreiben uns nicht ab und haben Moral gezeigt, obwohl wir totgesagt waren. Der Sieg war glücklich, aber das ist uns egal, weil wir diese drei Punkte so dringend gebraucht haben. Wir können stolz auf die Mannschaft sein“, war Ralf Schuchardt nach Spielende glücklich und erleichtert zugleich.

Steinbach: Bagus, Wiegand, Stadler, Uth, Halimi (56. Kehl), Wittke (56. Paliatka), Hütsch, Budesheim (72. Manß), Neacsu, Hildenbrand, Reith – Hadamar: Hasselbach, Wölfinger, Dimter, Haliti, Zouaoui, Pauly, Burggraf, Kosuchin (59. Huth, 86. Stahl), Redl, Yilmaz (69. Monteiro-Carvalho), Koch (90.+1 Koch) – SR: Lecke (Bebra) – Tore: 1:0 Niklas Budesheim (24.), 2:0 Luca Uth (64.), 2:1 Marvin Redl (71.), 2:2 Ruben Monteiro-Carvalho (76.), 2:3 Klaus Patrick Huth (77.) – Zuschauer: 190.

Patrick Jahn